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FSME – Soll ich mich impfen lassen?

DALL·E 2024-06-03 21.56.03 - A ten-year-old boy with brown hair playing in tall grass on a warm summer day. The scene is set in Småland, Sweden, with lush green fields and a clear

Gerade wenn der Sommer richtig in Fahrt kommt, erreichen uns häufig Fragen bezüglich Zeckenbissen. Hier haben wir die wichtigsten zusammengefasst:

Frage 1: Welche Krankheiten können durch Zecken in Europa übertragen werden?

In Europa können Zecken mehrere Krankheiten übertragen. Die bekanntesten sind die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Weitere durch Zecken übertragene Krankheiten sind Anaplasmose, Babesiose und das seltene Krim-Kongo-Fieber. Zeckenstiche können auch allergische Reaktionen hervorrufen.

Frage 2: Was ist FSME und welche Symptome treten auf?

FSME, oder Frühsommer-Meningoenzephalitis, ist eine durch das FSME-Virus verursachte Krankheit, die zu Entzündungen des Gehirns, der Hirnhäute und des Rückenmarks führt. Sie wird hauptsächlich durch Zeckenstiche übertragen.

Die Symptome von FSME treten in zwei Phasen auf:

  1. Erste Phase: Nach einer Inkubationszeit von etwa 7 bis 14 Tagen treten unspezifische Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Müdigkeit und allgemeines Krankheitsgefühl auf. Diese Phase dauert etwa eine Woche und kann leicht mit einer Grippe verwechselt werden.

  2. Zweite Phase: Nach einer symptomfreien Phase von etwa einer Woche kommt es zu einem erneuten Fieberanstieg, begleitet von schwereren Symptomen. Diese können starke Kopfschmerzen, hohes Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Nackensteifigkeit und neurologische Ausfälle umfassen. In schweren Fällen kann es zu Bewusstseinsstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen und Krampfanfällen kommen.

Die Schwere der Erkrankung kann variieren. Während einige Patienten nur leichte Symptome zeigen und vollständig genesen, können andere schwere neurologische Schäden davontragen. In seltenen Fällen kann FSME tödlich verlaufen​.

Frage 3: Wie wird FSME übertragen?

FSME wird hauptsächlich durch den Stich infizierter Zecken übertragen, insbesondere der Art Ixodes ricinus in Deutschland. Übertragungen durch den Verzehr von Rohmilchprodukten sind ebenfalls möglich, aber selten​.

Frage 4: Wo besteht ein Risiko für FSME?

FSME-Risikogebiete befinden sich hauptsächlich in bestimmten Regionen Deutschlands, wie Bayern und Baden-Württemberg, sowie in Teilen Österreichs und der Schweiz. In Deutschland sind auch Südhessen, südöstliches Thüringen, Sachsen und südöstliches Brandenburg betroffen. Weitere Risikogebiete gibt es in Mittelhessen, dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. In Europa besteht ein hohes FSME-Risiko in Österreich, der Schweiz, Polen, Tschechien, der Slowakei, den baltischen Staaten, Südschweden, Teilen Norwegens und Finnlands, Ungarn, Kroatien, Slowenien und Albanien. Niedrige Inzidenzen oder Einzelfälle wurden in Belgien, Dänemark, England, Frankreich (Elsass), Italien (Trentino), den Niederlanden und Rumänien beschrieben​.

Frage 5: Wie kann man sich gegen FSME schützen?

Die effektivste Schutzmaßnahme ist die Impfung gegen FSME. Es wird empfohlen, sich impfen zu lassen, wenn man in einem FSME-Risikogebiet lebt oder plant, dorthin zu reisen. Darüber hinaus können Verhaltensmaßnahmen helfen, das Risiko zu reduzieren: Tragen Sie bei Aufenthalten im Freien lange Kleidung, nutzen Sie Zeckenschutzmittel (Repellentien), vermeiden Sie hohes Gras und durchsuchen Sie Ihren Körper regelmäßig nach Zecken. Eine schnelle Entfernung von Zecken kann das Infektionsrisiko erheblich senken.

Impfschema für FSME:

Impfung Zeitpunkt
1. Impfung Tag 0
2. Impfung 1-3 Monate nach der 1. Impfung
3. Impfung 9-12 Monate nach der 2. Impfung
1. Auffrischung 3 Jahre nach der 3. Impfung
Weitere Auffrischungen Alle 5 Jahre (unter 50 Jahren) oder alle 3 Jahre (über 50 Jahren)

Frage 6: Wer sollte sich impfen lassen?

Die Impfung wird besonders für Personen empfohlen, die in FSME-Risikogebieten leben oder sich dort aufhalten. Dies betrifft sowohl Einheimische als auch Besucher. Kinder sollten nach Vollendung des ersten Lebensjahrs geimpft werden, insbesondere wenn sie in Risikogebieten wohnen oder dort Urlaub machen. Jugendliche und Erwachsene, die viel Zeit im Freien verbringen oder beruflich gefährdet sind, sollten ebenfalls geimpft werden​.

Frage 7: Gibt es Nebenwirkungen bei der FSME-Impfung?

Wie bei allen Impfungen können auch bei der FSME-Impfung Nebenwirkungen auftreten. Diese sind in der Regel mild und umfassen Reaktionen an der Einstichstelle, Fieber und allgemeines Unwohlsein. Schwerwiegende Nebenwirkungen sind sehr selten. Bei Kindern und Jugendlichen sind die Impfungen gut verträglich. Lokale Reaktionen an der Einstichstelle sowie grippeähnliche Symptome können auftreten, sind aber in der Regel vorübergehend und mild​.

Frage 8: Was tun nach einem Zeckenstich?

Nach einem Zeckenstich sollte die Zecke so schnell wie möglich entfernt werden. Beobachten Sie die Einstichstelle und achten Sie auf Symptome wie Fieber oder Hautrötungen. Bei Verdacht auf FSME oder andere durch Zecken übertragene Krankheiten sollten Sie einen Arzt konsultieren​

Frage 9: Welche Rolle spielt die Telemedizin bei FSME?

Unser telemedizinischer Dienst bietet Ihnen die Möglichkeit, schnell und unkompliziert ärztlichen Rat einzuholen, insbesondere bei Verdacht auf FSME nach einem Zeckenstich. Sie können Symptome besprechen, sich zur FSME-Impfung beraten lassen und bei Bedarf weitere medizinische Schritte planen.

 

Quellen:

  1. RKI über Zecken und FSME
  2. impfen-info.de über FSME
  3. CDC Bericht zu FSME
  4. Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie: FSME

  5. Epidemologisches Bulletin des RKI 09/24 : FSME RIsikogebiete Deutschland
  6. RKI FSME-Ratgeber

Für weitere Informationen und persönliche Beratung stehen wir Ihnen über unseren telemedizinischen Service jederzeit zur Verfügung.

 
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